Über zwölf Personen aus dem Initiativkomitee sowie von diversen Schafzuchtorganisationen und einigen Schafhaltern trafen sich im Ochsen, Lupfig AG mit der Projektidee einen neuen Verein zu gründen.
Schafe Schweiz will als Produzenten- und Branchenorganisation alle Schafhalter unter einem Dach haben und mit einer Stimme gegenüber Behörden, vor- und nachgelagerten Organisationen sowie der Öffentlichkeit auftreten.
Die Idee alle Schafhalter zu vereinen geht einige Jahre zurück, als der Berufsschäferverband gegründet wurde, um die Anliegen der Schafhalter als fachkundiger Ansprechpartner besser zu berücksichtigen. Zurzeit schätzt man einen Bestand von 400’000 Schafen in der Schweiz, davon sind 110’000 Tiere in neun anerkannten Zuchtorganisationen vertreten. Die grosse Mehrheit der Schafhalter mit 30’000 Tieren ist nirgends organisiert.
Vereinsgründung einstimmig bestätigt
Alle Anwesenden waren der Meinung dem neuen Verein zuzustimmen. Sie haben sich dafür ausgesprochen das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. Einstimmig gewählt wurden Hauptinitiator Martin Keller aus Buchs als neuer Präsident, Matthias Ruesch als Geschäfts-führer sowie Tobias Sommer als erster Revisor von Schafe Schweiz.
Strukturen des Vereins aufgezeigt
Als oberstes Gremium wird die Delegiertenversammlung als Souverän funktionieren. Der Schäferrat wird sich aus fünf Sektionen (Nord-,Süd-,West-;Ost- und Zentralschweiz) zusammensetzen. Der Vorstand wird vorderhand aus dem Präsidenten Keller und den Vorstandsmitglieder Simon Lepori und Lorenz Tassura vertreten sein. Vakant sind noch vier weitere Sitze für den Vorstand für fähige Leute, welche weder einer bestimmten Region , noch einer bestimmen Rasse angehören sollten.
Stimmrecht gut durchdacht
Natürliche Personen erhalten ab 1000 Schafen eine Einzelmitgliedschaft. Da das Verhältnis Schafhalter zu Züchter etwa 3: 1 beträgt, haben die Schafhalter eine Stimmenmehrheit. Damit die Regionen nicht bevorteilt werden, hat jede Sektion maximal ein Drittel der Stimmen zugute.
Zuchtorganisationen weiterhin autonom
Innerhalb von Schafe Schweiz bleiben alle Zuchtorganisationen eigenständig und können mit Tierzuchtförderungsbeiträge und Finanzen wie bisher selbst verwalten.
Sinn und Zweck von Schafe Schweiz
Die Schafbranche ist zu klein, um ein Einzelzüglein zu fahren und ist darauf angewiesen mit vereinter Kraft aufzutreten , betonte der neu gewählte Präsident. Schafe Schweiz will die politische Vertretung der Schafbranche mit der AP 22 übernehmen und bei der Absatzförderung und Preisbildung den verlorenen Sitz bei Proviande wieder zurückgewinnen. Obwohl heute Schafe Schweiz weder über Strukturen noch über Mittel verfügt, haben die Dienstleistungen für Schafhalter wie die Unterstützung bei der TVD-Einführung und die nationale Moderhinkebekämpfung hohe Priorität.
Erste Mitgliederversammlung im 1.Quartal 2019
Zum Traktandum „Jahresbeitrag“ , wird ein Mitgliederbeitrag von Fr 5.- pro Betrieb und ein Tierbeitrag von Fr -.50 von den Initiatoren vorgeschlagen. Diese Thematik wird an der ersten Mitgliederversammlung noch definitiv ausdiskutiert und beschlossen. Je nach Finanzbedarf scheint dieser Beitrag bei grösseren Schafhaltern etwas zu hoch zu sein. Einige Gründungsteilnehmer haben bereits ihre Beitritterklärung abgegeben. Weitere Mitgliederinnen und Mitglieder sind willkommen. Auch Gönner und Organisationen aus vor- und nachgelagerten Stufen können Schafe Schweiz unterstützen. Infos erhalten Sie über schafeschweiz@outlook.com bei Matthias Ruesch oder bei den neuen Vorstandmitglieder.
Quelle: Bauernzeitung, Peter Bringold, 01.12.2018