Im Blick wird die Abschaffung der Schafwolle-Beiträge angekündigt. Dies im Zusammenhang mit der gestern eröffneten Vernehmlassung zur Agrarpolitik 2022+ und der Medienkonferenz von Bundesrat Schneider-Ammann.

Ganz so heiss ist die Suppe noch nicht! Aber in der Botschaft zur Vernehmlassungzur Agrarpolitik nach 2022 wird die Überprüfung der Beiträge angekündigt. In den Erläuterungen heisst es auf Seite 63/64:

3.1.2.8 Beiträge für die Verwertung der Schafwolle

Heutige Regelung und Handlungsbedarf

Der Bund unterstützt gestützt auf Artikel 51bis LwG die Verwertung von Schafwolle im Inland mit jährlich rund 800 000 Franken. Einerseits werden innovative Projekte zur Verwertung der Wolle unterstützt und andererseits Verwertungsbeiträge für das Sammeln, Sortieren und Waschen der Schafwolle im Inland gewährt. 

In einer vom BLW in Auftrag gegebenen Evaluation der Verordnung vom 25. Juni 200849 über die Verwertung der inländischen Schafwolle aus dem Jahr 201550 wurde festgestellt, dass die finanzielle Bedeutung der Schafwolle für die Schafhalterinnen und -halter bei den aktuellen Preis- und Mengenverhältnissen auch mit Bundesbeiträgen für die Verwertung vernachlässigbar ist. Kann ein Schafhalterbetrieb die bei ihm anfallende Wolle nicht verkaufen und muss er sie dafür fachgerecht entsorgen, belaufen sich die entsprechenden Mindererlöse und Kosten zusammengezählt auf lediglich rund 2 % des Erlöses für Fleisch und Milch. 

Mit der Mitfinanzierung von innovativen Projekten hat der Bund in den letzten vierzehn Jahren den Aufbau von privaten Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen für Schweizer Schafwolle unterstützt. Insgesamt wurden Bundesmittel im Umfang von rund 4,5 Millionen Franken für Projekte im Bereich der Schafwolle eingesetzt. Damit konnte der Aufbau eines Marktes für Schafwolle ermöglicht werden. Jedoch haben nicht nur die Beiträge des Bundes den inländischen Schafwollmarkt positiv beeinflusst. Vielmehr wird heute die Schafwolle wieder vermehrt als wertvoller, ökologischer, nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff nachgefragt. Die Entwicklung neuer Produkte, vor allem im Bereich der Dämmstoffe, Kleider und organischem Dünger hat für Schafwolle dazu neue Absatzpotenziale geschaffen. 

Zur Diskussion gestellte Regelung 

Da aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen eine finanzielle Unterstützung an die Verwertung von inländischer Schafwolle nicht mehr benötigt wird, soll deren Aufhebung zur Diskussion gestellt werden. Im Falle einer Aufhebung dieser Beiträge sollen die innovativen Projekte im Bereich Schafwolle weiterhin im Rahmen der Qualitäts- und Nachhaltigkeits-Verordnung (QuNaV) unterstützt werden.

Im Anhang: Aus dem Agrarbericht 2018 des BLW die aktuellen Zahlen zu Schafhaltung und Schafwollverwertung.

Auf die Schafwollbranche kommt eine Herausforderung zu. Ohne ein geeintes Auftreten ist die Gefahr gross, dass die Bundesbeiträge verloren gehen. Soll Pro Wolle Schweiz versuchen ein nationales Treffen zu organisieren? Termin Mitte Januar 2019? Danke für Eure Rückmeldungen.

 


 

Für alle, die es wissen möchten:

blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierseuchen/bekaempfung/projekt-moderhinke.html

Auf dieser Seite sind sämtliche Protokolle nachzulesen,die bis jetzt von den Fachausschusssitzungen diesbezüglich gemacht wurden.


Bekämpfung Moderhinke (Projekt)

Die Moderhinke ist eine weit verbreitete, schmerzhafte Klauenkrankheit insbesondere bei Schafen. Das BLV erarbeitet zusammen mit wichtigen Akteuren der Schafhaltung ein Konzept für eine schweizweite Bekämpfung.
Moderhinke

Typisches Bild auf der Weide: betroffene Tiere hinken und grasen auf den Vorderknien.
© BGK/SSPR

 

Die Moderhinke ist eine bakteriell bedingte Erkrankung der Klauen und betrifft v. a. Schafe. Die Krankheit ist schmerzhaft und kommt in vielen Schafhaltungen vor. Das BLV entwickelt in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Kreisen seit 2015 eine schweizweit koordinierte Bekämpfung mit dem Ziel, die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Moderhinke langfristig tief zu halten.

Aktueller Projektstand

 Projektstand Mai 2018

Es ist wichtig, dass sich alle Beteiligten optimal auf die gemeinsame Bekämpfung vorbereiten können. Deshalb ist vorgesehen, in den kommenden Jahren und noch vor Beginn der nationalen Bekämpfung das Vorgehen an mehreren Veranstaltungen in der ganzen Schweiz zu thematisieren und direkt mit den Schafhaltern zu diskutieren. Den betroffenen Schafhaltern soll somit die Möglichkeit gegeben werden, Fragen und Anregungen einzubringen, um einem erfolgreichen, gemeinsamen Vorgehen den Weg zu ebnen.